MIND-Diät - der Weg zur guten psychischen Verfassung im Alter
MIND Diät ist eine Abkürzung von dem englischen Begriff Mediterrean - DASH Intervention for Neurodegenerative delay. Diese Diät ist eine Kombination aus zwei weltweit bekannten gesundheitsfördernden Ernährungsformen: Die Mittelmeerdiät und die sogenannte DASH-Diät. Sie sollen den Ausbruch neurodegenerativer Prozesse verlangsamen, bzw. verzögern.
Die Autorin des Konzepts der MIND-Diät Martha Clare Morris aus Rush University Medical Center ist eine Ernährungsspezialistin, bzw. Ernährungsepidemiologin. Die im Februar 2015 veröffentlichte Studie, die unter ihrer Leitung stand, stellte eine wesentliche Voraussetzung für die Entstehung und Popularisierung dieser Diät dar. Das Ziel der Studie war, die Auswirkungen bekannter Ernährungsmodelle auf den Rückgang kognitiver Fähigkeiten im Alterungsprozess zu untersuchen.
Der entscheidende Punkt war herauszufinden, ob diese beiden Ernährungssysteme und Ernährungsmodelle in der Lage sind, den Eintritt von Störungen der Gehirnfunktionen in Form verschiedener Demenzen, insbesondere einer der bekanntesten und schlimmsten Formen der Alzheimer-Krankheit, zu verhindern, zu verlangsamen oder zu verzögern.
Die in dieser Studie veröffentlichten Ergebnisse haben viele andere Wissenschaftler zu weiteren Forschungen veranlasst. Ihre Überzeugungskraft und den Nachweis möglicher Zusammenhänge zwischen Ernährung und psychischer Gesundheit hat die neu geschaffene MIND-Diät in die Ernährungsberatungsszene eingeführt. Seitdem gehört die MIND-Diät zu einer der am häufigsten empfohlenen Ernährungsmodellen.
Die Studie zeigte, dass bei Patienten, die sich strikt an die MIND-Diät halten, das Risiko an Alzheimer zu erkranken, um 53 Prozent sank. Bei denjenigen, derer Diät milder und nicht so streng von den Grundsätzen abhängig war, betrug die Risikoreduzierung fast 35 Prozent.
Sowohl bei der Mittelmeerdiät als auch bei der DASH-Diät stehen folgende Punkte an erster Stelle: Der Verzehr von viel Gemüse, Obst und Nüssen, der Ersatz gesättigter Fette durch gesünderes Olivenöl, ein geringer Verbrauch von Milchprodukten, rotem Fleisch und eine Einschränkung der Natriumaufnahme, also vor allem des Salz.
Zehn zu fünf
Durch die Kombination der Prinzipien bei den Diäten wurde eine Grundregel geschaffen, die den Verzehr von 10 Nahrungsmittelarten und das Vermeiden, bzw. Begrenzen von 5 anderen Nahrungsmittelarten empfiehlt.
Der Hauptinhalt der Speisekarte bei der MIND-Diät besteht aus 10 Grundnahrungsmitteln:
- Grünes Blattgemüse - täglicher Verzehr.
- Alle andere Gemüsesorten - es wird empfohlen, sie in die tägliche Ernährung aufzunehmen.
- Beeren, Obst (Blaubeeren, Preiselbeeren, Himbeeren, ...) - die Besonderheit der MIND-Diät ist genau die Betonung der regelmäßigen, reichhaltigen Aufnahme dieser Früchte, insbesondere von Blaubeeren, Erdbeeren und Himbeeren.
- Nüsse - eine Handvoll Nüsse pro Tag.
- Bohnen - Bei einer MIND-Diät sollten diese Hülsenfrucht mindestens alle zwei Tage verzehrt werden.
- Vollkornprodukte - tägliche Einnahme.
- Fisch - mindestens dreimal pro Woche.
- Geflügel - mindestens zweimal pro Woche.
- Olivenöl - eine wesentliche Zutat für die Zubereitung von Lebensmitteln aller Art.
- Wein - max. ein Glas pro Tag.
5 ungeeignete Lebensmittel, deren Verzehr vermieden oder reduziert werden sollte:
- Frittierte Lebensmittel und sog- Fast Food,
- Rotes Fleisch (Schweinefleisch, Rindfleisch, Lammfleisch)
- Käse
- Butter, Margarine
- Süßigkeiten
Zusammenfassung
Die MIND-Diät basiert auf einer pflanzlichen Diät und empfiehlt die Aufnahme von Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs, sei es rotes Fleisch oder Milchprodukte, zu reduzieren. Speziell liegt die Betonung auf der Aufnahme von Beerenobst und grünem Blattgemüse.
Der Verlust von Gehirnfunktionen in Form von Demenz und insbesondere der Alzheimer-Krankheit kann in nahezu allen Lebensbereichen Schwierigkeiten mit sich bringen. Der Eintritt von krankhafter Vergesslichkeit, Gedächtnisverlust und die Unfähigkeit sich in der Zeit zu orientieren, führen zu einem allmählichen Zusammenbruch des psychosozialen Lebens und zur Desintegration der Persönlichkeit. Bemühungen, diese Störungen zu verhindern, sind daher eines der Hauptanliegen der Wissenschaftler.
Die Gelegenheit der Ernährung, den Verlust der kognitiven Funktionen in einem späteren Alter zu beeinflussen und zu verringern, ist daher mehr als eine begrüßenswerte Information, die das Leben und seine Zukunftsaussichten verbessern kann. Daher ist es ratsam abzuwägen, inwieweit wir Zugeständnisse machen und unsere Ernährung ändern können.
Interessant an der MIND-Diät ist, dass nur eine mäßige Einhaltung und Aneignung den Grundregeln zu einer Reduzierung des Demenzrisikos um mehr als 30 Prozent führt. Eine strenge Einhaltung der Ernährung nach diesem Modell kann eine noch größere, mehr als 50%, Wirksamkeit bei der Risikominimierung haben.
Inwieweit Alzheimer durch genetische Faktoren verursacht werden kann und inwieweit Lifestyle-Faktoren zu ihrer Entwicklung beitragen, ist noch nicht bekannt. Es ist jedoch unbestreitbar, dass milde Korrekturen in der Ernährung und im Lebensstil den schmerzlosesten Beitrag darstellen, den wir bereits heute leisten können, um unsere eigene Zukunft so frei wie möglich von den pathologischen Erscheinungsformen des Alterns zu gestalten.